Warum Honig vom Imker?

08.03.2018

Honigkauf ist - wie bei anderen wertvollen Lebensmitteln - Vertrauenssache. Der Honigkauf direkt beim Imker hat den Vorteil, dass man genaue Informationen über den Honig, den Standort des Bienenstands, die Herstellung, die Betriebsweise, und anderes bekommt bzw. leicht in Erfahrung bringen kann. Imker im Allgemeinen und Biene-Fuhrmann im Besonderen bürgen für die Echtheit, Unverfälschtheit, Reinheit und Rückstandsfreiheit ihrer Honige.

Es ist allgemein bekannt, dass China den Weltmarkt mit gefälschtem Honig überschwämmt. Dabei wird auf der Basis von unfertigem - weil unreifem - Honig verfälschter Honig in "Honigfabriken" erzeugt und noch mit Sirup, insbesondere billigem Reissirup gestreckt. Zur Reduzierung des Zuckergehaltes und zur Erleichterung der Verarbeitung wird diese Mischung bis auf 80°C erhitzt - eine Temperatur, bei der wertvolle Inhaltsstoffe im Honig auf jeden Fall zerstört werden.  Das daraus resultierende Produkt ist nicht gesundheitsgefährdend, aber es fehlen alle positiven Eigenschaften, die dem Honig zugeschrieben werden. Viele dieser "Honige" landen bei uns in den Supermärkten.

Wer im Supermarkt teuren Honig kauft, kann sich nicht sicher sein, echten Honig zu bekommen. Wer sehr billigen Honig kauft, kann sich aber fast sicher sein, dass er verfälscht ist. In den Supermärkten sind drei Herkunftsbezeichnungen zu finden: "Honig aus Österreich", sowie "Mischung von Honig aus EU-Ländern" und "Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern". Wer Honig aus Österreich oder der EU kauft, kann darauf vertrauen, diesen zu bekommen. Aber letztere Kennzeichnung "Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern" heißt nur, "dass der Honig nicht vom Mars kommt". Und häufig versteckt sich hinter dieser Bezeichnung auch Honig aus China.

Fakt ist: Problematischer Honig wird nach Österreich importiert - für den Konsumenten ist oft nicht nachvollziehbar, woher der Honig in den Supermarktregalen tatsächlich stammt. Für Honig, der beispielsweise in Lebkuchen oder Fruchtsäften verarbeitet wird, gilt dasselbe.

Der verfälschte Honig ist natürlich weit billiger als echter; und der niedrige Preis des chinesischen Honigs ist ein weiteres Indiz dafür, dass wohl nicht alles mit rechten Dingen zugeht.

Wer Honig beim lokalen Imker kauft, kann sich einerseits sicher sein, tatsächlich qualitativ hochwertigen Honig zu bekommen. Andererseits wird das Überleben der heimischen Imker unterstützt und damit auch die Artenvielfalt in der Natur und Pflanzenwelt nachhaltig gefördert.

Denn wenn Imker nicht mehr überleben können, werden die Bienen weniger. Werden die Bienen weniger, bleiben Pflanzen unbestäubt. Wenn die Pflanzen unbestäubt bleiben, leidet die Biodiversität, der gesamte ökologische Kreislauf. Sterben Tiere und Pflanzen aus. Und schließlich sollte man sich den bekannten Ausspruch vor Augen führen: "Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, kein Mensch mehr. " - Eine tiefsinnige Feststellung die durchaus Albert Einstein gemacht haben hätte können.